Ratschläge von Pierre Littbarski - mein bewusster Alkoholverzicht!
Eine anerkannte Droge
Ich verzichte auf Alkohol. Immer, ohne Ausnahmen. Dies ist eine bewusste Entscheidung, die ich vor langer Zeit getroffen habe. In unserer Gesellschaft wird dieser Verzicht jedoch oft als ungewöhnlich gesehen. Alkohol ist nämlich fest in der deutschen Kultur verankert. In verschiedenen Teilen des Landes hat sich der Konsum unterschiedlich ausgeprägt. Zum Beispiel gehört für viele das Bier zur Schweinshaxe in Bayern einfach dazu. In Regionen mit Weinanbau hingegen werden regelmäßig Weinfeste gefeiert.
Auch wenn Alkohol ein gesellschaftlich anerkanntes Genussmittel ist und so Bestandteil der Kultur und vieler religiöser Rituale, bleibt es dennoch eine Droge. Und wie jede Droge, schädigt es den eigenen Körper und kann süchtig machen.
Die negative Seite von Alkohol
Als Fußballer war eine Top-Leistungsfähigkeit immer extrem wichtig für mich. Aus diesem Grund achte ich seit jeher auf eine ausgewogene Ernährung. Ich möchte meinen Körper nicht unnötig belasten und geistig immer klar sein. Diesen Zielen steht Alkohol im Weg. Die negativen Auswirkungen von Alkohol auf den Körper und die Psyche sind zahlreich.
Was mich jedoch besonders beschäftigt, ist das Thema des Gruppenzwangs. In „guter Gesellschaft“ wird häufig einen über den Durst getrunken. Durch das Drängen anderer wird das eigene Gefühl, dass es genug war, oft überhört. Leider wird Alkohol so oft verharmlost.
Nüchtern hat man nicht weniger Spaß
Fröhlich und gut gelaunt bin ich, wenn ich mich mit tollen Menschen umgebe oder spaßigen Aktivitäten nachgehe. Eine schlechte Party macht Alkohol auch nicht besser. Dies sind einige Möglichkeiten, wie Sie bei der nächsten Gelegenheit auf Alkohol verzichten können:
Ablehnen: Es klingt sehr einfach, ist durch Gruppenzwang jedoch oft eine kleine Herausforderung. Der Wunsch, kein Außenseiter oder gar Spießer zu sein, lässt viele, zum Beispiel auf Feiern, doch zustimmen. Überwinden Sie sich und lehnen Sie nett ab. Wenn sich jemand daraufhin einen stichelnden Kommentar erlaubt, können Sie sich überlegen, ob Sie darüber hinwegsehen oder ob die Gesellschaft möglicherweise doch nicht die beste ist und Sie anderweitig Ihre Zeit verbringen wollen.
Alternativen: Heutzutage gibt es unzählige Alternativen zu alkoholhaltigen Getränken. Ein alkoholfreies Radler, ein alkoholfreier Cocktail oder einfach Limonade erfrischen genau so gut und hydrieren den Körper weitaus besser.
Situationen vermeiden: Treffen Sie sich mit Ihren Freunden an Orten, an denen wenig oder gar kein Alkoholkonsum gängig ist. Ein Bierzelt oder eine Bar sind diesbezüglich also keine guten Treffpunkte. Verabreden Sie sich lieber zu einem Kaffee oder auf einen Spaziergang. Hier sind schöne Gespräche durch das ruhige Umfeld ohnehin viel leichter.
Dry January
Den Januar sehen viele Menschen auch als Herausforderung. Der „Dry January“ ruft dazu auf, einen Monat lang auf Alkohol zu verzichten. Zum neuen Jahr, kann so gleich der erste Baustein für ein gesünderes Leben gesetzt werden. Ich finde, dies ist eine sehr gute Möglichkeit herauszufinden, ob man Alkohol tatsächlich in seinem Leben braucht. Zudem wird einem bewusst, wie viel man tatsächlich konsumiert.
Mein Rat: Probieren Sie es einfach mal aus! Die AOK fand heraus, dass bereits nach 2 Wochen die ersten positiven Effekte zu bemerken sind. Dazu gehören tieferer Schlaf, bessere Leistungsfähigkeit, ein verbessertes Immunsystem und ein geringeres Stresslevel. Wenn Sie den ganzen Monat verzichten, können Ihnen auch ein niedrigerer Blutdruck und eine Verbesserung der Haut auffallen. Nach längerer Zeit ohne Alkoholkonsum erholt und regeneriert sich der Körper weiter.
Probieren Sie einen Verzicht auf Alkohol aus und gönnen Sie Ihrem Körper eine Erholung. Dafür muss es nicht erst der Monat Januar sein. Direkt morgen können Sie den Weg in ein gesünderes Leben antreten. Wenn Sie die Herausforderung mit jemand anderem zusammen meistern, dann umso besser. Sie können sich dann hervorragend gegenseitig unterstützen und motivieren.